Aerztin in Rot by Cathy Marie Hake

Aerztin in Rot by Cathy Marie Hake

Autor:Cathy Marie Hake [Hake, Cathy Marie]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: ebook, Roman, E-Book, Kein Job für eine Lady, E-Pub
Herausgeber: Verlag der Francke-Buchhandlung
veröffentlicht: 2013-03-06T23:00:00+00:00


Kapitel 14

Enoch und Mercy rannten ins Haus. Enoch sah gerade noch, wie seine Schwester schon zu Heidi hinübereilte, und hielt die aufgeregte Mercy zurück.

„Ich sehe, du hast schon Bekanntschaft mit meinem Skelett gemacht. Ich habe es Wilhelm genannt. Ich bin Dr. Bestman. Du musst Heidi sein.“

„Ja, Ma’am. Ist er tot?“

„Schon seit sehr langer Zeit. Vielleicht …“

„Zwölf Jahre?“

Heiterkeit war in der Stimme seiner Schwester zu hören. „Vielleicht sogar schon zwanzig oder dreißig Jahre. Ich verwende ihn, um meinen Patienten zu erklären, wo sich ihre Verletzung befindet und wie ich ihnen helfen kann. Wie du siehst, hat die Bibel recht, wir sind wunderbar geschaffen.“

„Mr Wilhelm hat mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt.“

„Wenn du willst, kannst du meine Hand halten. Du brauchst keine Angst zu haben. Er ist nichts anderes als ein paar Knochen, die mein Bruder und ich mit Draht zusammengebastelt haben.“

„Wirklich?“ Heidi sah das Skelett skeptisch an.

Taylor nickte. „Hallo Mercy.“ Seine Schwester lächelte sie an. „Wie wäre es, wenn Heidi hierbleibt und mir Gesellschaft leistet, während ihr spazieren geht? Ich könnte Hilfe gebrauchen.“

Danke, Schwesterherz.

Ein Spaziergang durch Gooding würde die Leute einladen, sie anzusprechen und aufzuhalten, doch Enoch wollte mit Mercy alleine sein. Wenn sie in den Wald auf der anderen Seite der Bahnstrecke gingen, würde das nur für Gerüchte sorgen. Also schnappte er sich Mercys Hand und führte sie durch die Hintertür hinaus.

Mit zögerlichen Schritten blieb Mercy draußen vor dem Arbeitstisch stehen. Darauf lag in akribischer Präzision, als hätte es eine Sektion hinter sich, ein Hühnchen. Die Beine, Schenkel und Flügel waren schon abgeschnitten und lagen bereit, als warte das Huhn nur noch auf die Bratpfanne. „Wie hat sie das so perfekt zerlegt?“

„Wahrscheinlich mit einem Skalpell.“ Enoch lächelte über ihr Erstaunen. Mercy blieb den ganzen Weg über still, während sie zur Scheune gingen.

Die schwache Abendsonne beschien sie und ließ ihr hellbraunes Haar golden leuchten. Enoch blieb stehen und ergriff ihre Hände. „Mercy Orion, wir kennen uns jetzt erst seit zwei Wochen, aber mein Herz fühlt sich an, als hätte es endlich ein Zuhause gefunden.“

„Wie wunderschön Sie das sagen.“

„Es sollte nicht wunderschön klingen. Es sollte nach Liebe klingen – nach meiner Liebe zu dir.“ Ihr Atem stockte und ihre Wangen erröteten. „Wenn ich es mir erlauben könnte, würde ich dich morgen heiraten.“

Sie entzog ihm ihre Hände. „Ich glaube, ich habe dich belogen.“ Unsicherheit flackerte in ihren braunen Augen.

Die Mahlzeiten bei ihr zu Hause … der nächtliche Kaffee und der Kuchen … Das kann ich doch nicht falsch verstanden haben. „Wie meinst du das?“

Sie biss sich auf die Lippen und suchte offensichtlich nach den richtigen Worten. „Ich sagte, ich glaube, dass Männer nicht gerne verglichen werden, deshalb tat ich es nicht.“

„Aber die Erinnerung an Hamilton …?“

Sie lächelte. „Da du schon selbst seinen Namen erwähnst – Hamilton war mein Kindheitsfreund. Ich kannte ihn mein ganzes Leben. Und wie du schon gesagt hast, wir kennen uns erst seit Kurzem.“

Sie hielt inne und Enoch spürte, wie sein Herzschlag immer schneller wurde.

„Doch selbst nach dieser kurzen Zeit kommt es mir so vor, als würde ich dich mindestens so gut kennen wie ihn.



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